Was ist die Wegzugsteuer?
Die Wegzugsteuer ist eine steuerliche Regelung, bei der Deutschland beim Auswandern Steuern auf nicht realisierte Gewinne erhebt. Betroffen sind vor allem Unternehmer, Investoren und Vermögende mit Beteiligungen oder Fonds. Diese Steuer soll verhindern, dass Kapital und künftige Steuerlasten durch Auswanderung ins Ausland verlagert werden.
Rechtsgrundlage: § 6 des deutschen Außensteuergesetzes (AStG).
Wer mindestens 1 % an einer Kapitalgesellschaft hält oder mehr als 500.000 Euro Fondsvolumen besitzt, wird bei einem Wegzug so behandelt, als hätte er verkauft – obwohl kein Verkauf stattgefunden hat. Es handelt sich um eine sogenannte fiktive Veräußerung, die sofort steuerpflichtig wird.
Warum die Wegzugsteuer mehr ist als nur eine Steuer
Weil sie eine Leistungs-Strafzahlung ist. Sie trifft nicht den Konsumenten, sondern denjenigen, der über Jahre Vermögen aufgebaut hat – und nun frei entscheiden möchte, wohin er geht. Das betrifft nicht nur Großunternehmer, sondern auch Menschen mit ETF-Depots oder Beteiligungen an Startups.
Die Wegzugsteuer wird zur Barriere gegen die eigene Lebensplanung. Sie verlangt Abgaben auf fiktive Gewinne und zwingt viele dazu, ihr Vermögen in Deutschland zu halten – oder es teuer zu „befreien“. Besonders problematisch: Es fehlt oft die Liquidität, um diese Steuer überhaupt zahlen zu können.
Kontext: Kontrolle statt Freiheit
Die Wegzugsteuer reiht sich ein in ein Muster zunehmender Kontrolle westlicher Staaten:
- Geplantes EU-Vermögensregister
- Globale Mindeststeuer-Initiativen
- Meldepflichten für Krypto-Assets
- Erweiterte Berichterstattungspflichten für internationale Beteiligungen
Warum das alles? Weil viele westliche Staaten unter Finanzdruck stehen:
- Alternde Bevölkerung
- Höhere Transferleistungen
- Geringes Wirtschaftswachstum
- Strukturelle Haushaltsdefizite
Anstatt Bedingungen für Leistungsträger zu verbessern, werden rechtliche Hürden für deren Weggang errichtet. Das trifft insbesondere junge, erfolgreiche Unternehmer, Selbstständige und Investoren, die international mobil sind.
Wer geht – und wer bleibt?
Laut Bundesamt für Statistik sind 2023 über 265.000 Deutsche ausgewandert. Auffällig: Besonders viele davon sind gut ausgebildet, finanziell stark und zwischen 25 und 50 Jahre alt. Es handelt sich um die Generation, die in Deutschland oft die Steuerlast trägt und gleichzeitig Zukunftsentscheidungen für sich und ihre Familien trifft.
Das Problem:
- Hochqualifizierte wandern aus
- Weniger Qualifizierte wandern ein
Das führt zu einem ökonomischen Ungleichgewicht:
Ein Maschinenbauingenieur geht. Eine Hilfskraft ohne Sprachkenntnisse kommt.
Diese Menschen haben denselben menschlichen Wert – aber nicht denselben ökonomischen Beitrag. Langfristig schrumpft so die Steuerbasis, während die sozialen Kosten steigen.
Die ökonomische Wahrheit: Wer geht, reißt ein Loch
Laut Institut der Deutschen Wirtschaft (IW):
- Die unteren 50 % der Haushalte sind Nettoempfänger
- Die Top 10 % zahlen im Schnitt über 47.000 Euro pro Haushalt und Jahr
- Das oberste 1 % sogar 118.000 Euro
Ein einzelner Auswanderer mit hohem Einkommen kostet den Staat über 30 Jahre gesehen bis zu 1,5 Millionen Euroan entgangener Steuerleistung.
Bei 265.000 Emigranten pro Jahr ergibt das:
- Über 28 Milliarden Euro Kapitalabfluss
- Ca. 13 Milliarden Euro entgehende Einkommensteuer
Hinzu kommen Effekte wie:
- Weniger Konsumsteueraufkommen
- Verlagerung von Unternehmenssitzen
- Wegfall von Innovationskraft und Unternehmertum
Wohin gehen die Leistungsträger?
Beliebte Ziele:
- Schweiz: Steuervorteile + hohe Lebensqualität
- USA: Unternehmertum + Wachstum
- Dubai & Katar: Steuerfreiheit, stabile Politik, einfache Unternehmensgründung
Diese Länder bieten genau das, was Deutschland nicht mehr bietet: Planbarkeit, Freiheit und Leistungslust. Sie setzen auf die Zuwanderung von Talenten, Kapital und Innovationen.
Wegzugsteuer international
Deutschland ist nicht allein. Auch andere Länder erheben bei Wegzug Steuern – doch in sehr unterschiedlicher Höhe und mit abweichenden Regelungen:
- Frankreich: 30 % auf nicht realisierte Gewinne ab 800.000 Euro
- Belgien: 10 % Exit-Abgabe
- Norwegen: Bis zu 38 % auf Vermögen
- Kanada: ähnliche Regelung mit fiktivem Veräußerungsgewinn
- VAE, Schweiz, Singapur: Keine Wegzugsteuer
Was macht die Wegzugsteuer so kritisch?
- Besteuert fiktive Gewinne, die nicht realisiert wurden
- Keine echte Stundung außerhalb der EU
- Gilt bereits ab 1 % Unternehmensanteil oder 500.000 € Fondsvolumen
- Erzeugt Liquiditätsprobleme bei rein bilanziell wachsendem Vermögen
Betroffen sind auch:
- ETF-Investoren
- Unternehmer
- Familiengesellschaften
- Digitale Geschäftsmodelle
- Personen mit Aktienoptionen oder Beteiligungen
Rechtliche Grauzone: Ist die Steuer überhaupt legal?
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat bereits mehrfach ähnliche Regelungen gerügt:
- Fall Lasteyrie (2004): Verstoß gegen Niederlassungsfreiheit
- Fall Wächtler: Ähnliche Bewertung
Trotzdem versuchen viele Staaten, ihre Wegzugsregelungen durch Fristen, Nachweispflichten und Sicherheitsleistungen zu „tarnen“. Juristisch bleibt die Wegzugsteuer umstritten, besonders in Bezug auf die Verhältnismäßigkeit und die Diskriminierung von EU-Auswanderern.
Beispiel aus der Praxis
Ein Unternehmer mit Firmenanteilen will auswandern. Kein Verkauf, keine Liquidität. Das Finanzamt setzt 300.000 Euro Steuern an – auf fiktive Buchwerte. Das Kapital ist gebunden, die Steuerforderung real.
Er bleibt. Aus Zwang. Und zahlt weiter.
Was kannst du dagegen tun?
- Strukturiere dein Vermögen rechtzeitig international
- Immobilien im Ausland
- Gold & Vermögenswerte außerhalb der EU
- Nutze dabei bitte nur legale Methoden!
- Lass dich rechtzeitig beraten
- Experten für internationales Steuerrecht kennen legitime und legale Wege
- Vermeidung von Stolperfallen und Fristen
- Vergleich von Zielstaaten nach Steuer- und Aufenthaltsrecht
Es ist wichtig, dass du dieses Thema nichts ignorierst, denn sonst riskierst du schnell eine sechsstellige Strafe – und das nur für das Leben in Freiheit.
Fazit: Wegzugsteuer = Steuerfessel
Die Wegzugsteuer ist kein Ausrutscher. Sie ist ein Symbol für ein politisches System, das Kontrolle über Freiheit stellt. Und sie ist der Beweis dafür, dass wirtschaftlicher Erfolg in Deutschland oft mit einer Bringschuld an den Staat endet.
Wer erfolgreich ist, zahlt mehr. Wer gehen will, wird bestraft. Wer bleibt, verliert Flexibilität.
Freiheit statt Fessel. Zukunft statt Zwang. Gestaltung statt Gehorsam.
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Disclaimer: Dieser Beitrag ist nicht als Steuerberatung anzusehen. Für rechtsverbindliche Beratung bitte den Steuerberater zu Rate ziehen. Ohne Gewähr: Gesetze können sich laufend verändern.